7. Internationale Konferenz "Humanistische Medizin" 1996

Es ist modern geworden, das Leben als ein Problem zu sehen, das überwunden werden muß, statt als einen Weg, den es zunehmend kunstvoll zu gehen und in der Kunst zu bezeugen gilt. Krisen und Krankheit werden nicht mehr wahrgenommen als Gelegenheiten, Lebenskunst zu erwerben und sich darin zu bewähren, sondern als Herausforderung zur Bewältigung, und Sterben als menschliches Versagen. Musik, Rhythmus, Bilder und plastische Objekte, die dem Heiler zu allen Zeiten halfen, Gesundheit zu symbolisieren und Selbstheilungsprozesse anzustoßen, sind im Abseits der Apparatemedizin gelandet.

Wir haben in diesem Jahr Heil-Kunst als Tagungsthema gewählt, um Sie einerseits an vernachlässigte Aspekte der Kunst des Heilens zu erinnern und Ihnen andererseits unterschiedliche Möglichkeiten des Heilens mithilfe der Kunst aus verschiedenen Kulturen vorzustellen. In ihrem Fachgebiet hervorragende Referent-Innen werden Ihnen in Vortrag und nachfolgendem Seminar ein breites Spektrum der Möglichkeiten aufzeigen, wie mithilfe von kreativen Medien der Selbstheilungsprozeß angestoßen und gefördert werden kann.

Am Nachmittag haben wir, parallel zu den eher kognitiv auf den Vortrag am Morgen aufbauenden Seminaren, auf die Praxis ausgerichtete Workshops mit Selbsterfahrungscharakter eingerichtet. Diese Struktur hat sich in den vergangenen Jahren sehr bewährt. Teilnehmer, die von sich wissen, daß sie vor allem im Tun lernen, finden in den Workshops Gelegenheit, sich in Selbsterfahrung und Übung tiefer einzulassen und eine der verschiedenen vorgestellten Methoden in der Praxis kennenzulernen.

Für die Abende haben wir wieder ein reichhaltiges kulturelles Angebot vorbereitet. Am Samstag freuen wir uns darauf, Ihnen beim Tanz zu begegnen.

Wir freuen uns darauf, Sie im Herbst zu begrüßen.

Dr. med Wolf E. Büntig, Zist e.V.
Dieter Reichert, culturelife GmbH